Ganze 62 Städte Deutschlands, darunter alle Landeshauptstädte, besuchte die „Expedition Zukunft“ während ihrer Tournee durch die Bundesrepublik im Wissenschaftsjahr 2009. Im 333 Meter langen Sonderzug mit einer Ausstellungsflache von rund 1.400 m2 in zwölf Wagen wurde mit 480 Tonnen nicht nur wissenschaftlich einiges bewegt. Zwei eigens für diesen Zweck gestaltete Elektroloks sowie bei Bedarf auch eine Diesellok zogen den Ausstellungszug kreuz und quer durch deutsche Lande, von Konstanz bis Kiel, von Aachen bis Görlitz.
Von den 250.000 erwarteten Besuchern konnte der 50.000ste bereits am Pfingstwochenende Ende Mai in Bonn begrüßt werden. Es folgten der 100.000ste Besucher in Nürnberg Mitte Juli und der 200.000ste Anfang Oktober in Potsdam. Einen wahren Ansturm interessierter Bürgerinnen und Bürger auf den Wissenschaftszug verzeichneten besonders die Stationen in den östlichen Bundesländern. An einem einzigen Tag zählte das Zugteam in Berlin 2.857, in Erfurt 2.348 und in Dresden 2.133 Besucher. Bei einer maximalen Kapazität von 300 Personen pro Stunde war die Ausstellung damit vollständig ausgelastet – es kam teilweise zu Wartezeiten von bis zu zwei Stunden und Menschenschlangen von über 100 Meter Länge. Das war auch an den erfolgreichsten Standorten der Fall: In Dresden kamen insgesamt 5.742 und in Erfurt 5.606 Besucher, dicht gefolgt von Aachen mit 5.317 und Wuppertal mit 5.304 Gasten. Die letzte Station der „Expedition Zukunft“ in Berlin Wedding war allerdings Spitzenreiter mit 6.306 Besuchern.
Auch viele hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ließen es sich nicht nehmen, das größte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geforderte Projekt im Wissenschaftsjahr 2009 zu bestaunen. Insgesamt kamen mehr als 1.500 geladene Gäste deutschlandweit zu den Begrüßungsveranstaltungen, mehr als 300 mit herzlichen Grußworten für die ›Expedition Zukunft‹ – mancherorts mit musikalischer oder künstlerischer Untermalung. So machten zwei DJs den Halt in Jena zu einem Sommerfest, spielte in Ulm eine Jazzkapelle auf, und in Rostock fand sogar eine Tanzperformance zum Empfang der „Expedition Zukunft“am Bahnhof statt.
Um den täglichen Betrieb zu gewährleisten, wurden vor Ort insgesamt mehr als 350 Hilfskräfte zur Unterstützung des Zugteams eingesetzt. Denn das feste Personal war täglich damit beschäftigt, insgesamt mehr als 1.800 Führungen und 382 Workshops zu veranstalten.
Auch die Organisation des Tagesablaufs, besonders im Labor, war gespickt mit Superlativen: Fast 40.000 Besucher schauten im Labor vorbei, um einen oder beide Workshops zu absolvieren. Dabei brachten sie ›Krabbler‹ aus verschiedenen Bürsten mithilfe einer künstlichen Sonne und ›Heisen Zellen‹ zum Laufen: 50 cm in 3,6 Sekunden lief die Froschbürste, Weltrekord! Auch beim ›Coolen Kunststoff‹ fielen Rekorde: Eine Superabsorberkugel konnte in Heidelberg das 206-fache ihres Gewichts an Wasser aufnehmen. Damit passten dann nur noch 33 Kugeln in einen Becher, statt 7.103 im trockenen Zustand. Nach der großen Deutschlandreise zeigten die Kilometerstände der drei Teamtransporter, mit denen das Team dem Zug von Stadt zu Stadt folgte, jeweils rund 20.000 km.